Dämmung der HT's erfolgreich, aber warum?

Jendevi

Teil der Gemeinde
Registriert
20. Sep. 2004
Beiträge
394
Hallo Hifi-Fans!

Zuerst mal; bei mir ist alles auf Low-Budget-Basis. Ich versuche mir Schritt für Schritt ein gut klingendes, aber dennoch günstiges System zusammenzustelen. Habe meine AA-Stufe noch nicht verbaut und nutze zur zeit ein AS 165BX an einem Kenwood, das bald durch ein Alpine oder Clarion ersetzt wird.

Zum Thema: Habe den Rest Brax exv. dazu genutzt, die kleinen Löcher der originalen HT-Aufnahme abzudichten und das Ganze zu beschweren (Bild). Nachdem ich den HT wieder eingebaut hatte, musste ich den Equalizer erst einmal nach unten korrigieren, weil der HT auf einmal sehr stark in den Vordergrund rückte. Der Klang ist einen Tick auflösender und das ganze Kompo klingt jetzt viel frischer.
Aber warum? Was habe ich damit bewirkt?

Mittlerweile habe ich durch meine Dämmaktionen sämtliche Klangeinstellungen wieder auf Standard gesetzt, da es einfach so am Besten klingt. Ich hoffe, dass ist ein gutes Zeichen. :)
Außerdem frage ich mich noch, wie ich den Hohlraum unter meinem HT effektiv nutzen kann (Klick).

HT_exvibra_3.jpg


Greets,
Jen

EDIT: Zweimal das gleiche Bild macht wenig Sinn, wurde geändert...
 
Is mit Hochtönern genau wie mit Subs und TMT die müssen bzw wollen bombenfest verbaut werden, je fester, desto besser klingen sie. Wodrans genau liegt kann ich auch net 100% erklären...

Musik / Töne / klang wie auc immer wird durch membranschwingungen vom Lautsprecher bzw allgemein durch schwingungen irgendwelcher Teile produziert, im Idealfall sollte also nur die Membran schwingen, ist der kram nicht fest schwingt der rest halt auch mit und verfälscht somit den klang...

grüße
jan
 
Die Erklärung IST einfach!

Um einen möglichst präzisen Klang zu erreichen muss die Membran möglichst genau dem elektrischen Signal aus dem Verstärker folgen.

Trifft der Strom auf die Schwingspule entsteht dort das Magnetfeld das vom Magnetfeld des LS abgestoßen wird und so die Membran sich bewegen lässt.

Durch die Befestigung der Membran am Korb und den Abstoß-Effekt der Magnetfelder wird der Lautsprecher "mitgezogen".

Jeder µMillimeter den der Korb sich gegen oder mit der Membran bewegt ist eine Abweichung zu der eigentlichen Bewegung der Membran.
Nur als Beispiel: das Signal sagt: Membran 1mm nach vorne! -> Membran bewegt sich nach vorne -> Korb wird 0,1mm mitgezogen -> Ergebnis der Bewegung = 0.9mm und nicht 1mm wie gefordert!

Je stabiler der Lautsprecher montiert ist, umso geringer ist die verfälschende Eigenbewegung des Korbes.
Dabei ist aber zu beachten das durch die stabile Montage die Aerodynamik des Lautsprechers nicht beeinträchtigt werden darf!


Im Fall des o.g. Hochtöners wirkt die größere Masse der Verkleidung als "Bremse" für die Eigenbewegung des Chassis.


Gruß
Hartwig
 
nicht vergessen dass der impuls der die mebrane nach vorne schnellen lassen soll eben erfordert dass das chassis sich auch nicht nach HINTEN bewegt .. jeder der einmal beachvolleyball gespielt hat der weiss was ich meine ..

wenn nämlich die membrane vor will stösst sie sich ab und wenn hierbei die befestigung nachgibt dann ist die effektivbewegung der membrane deutlich zu gering :!:

um beim beispiel vom hartwig zu bleiben ..

die membrane steht im nullpunkt wenn das signal kommt welches sie einen mm nach vorne drücken würde .. jetzt will sie antreten und der boden gibt nach weil sich das chassis nach hinten bewegt .. dann macht sie zwar im bezug auf das gesamte chassis selbst immer noch die auslenkung von 1 mm aber absolut betrachtet zum nullpunkt eben weniger ..

entscheidend ist immer die auslenkung der membrane zum nullpunkt und nicht die auslenkung der membrane im bezug auf das chassis selbst .. der vom hartwig genannte "mitzieheffekt" ist für die auslenkung der mebrane im verhältnis zum nullpunkt unerheblich ..

soll heissen das nach hinten drücken des gesamten chassis reduziert die auslenkung der membrane zum nullpunkt ..

damit nicht genug ..

das chassis wird nach hinten gedrückt wenn die membrane nach vorne schnellen sollte. sagen wir grob es bewegt sich 0.5mm nach hinten und die membrane damit absolut betrachtet nur noch 0.5mm nach vorne .. jetzt wird die membrane wieder durch geändertes magnetfeld nach hinten gezogen um eine negative auslenkung von 1mm rückwärts zu erhalten (wieder gemessen auf den ursprünglichen nullpunkt) .. es wird nun zum einen das nach hinten gedrückte chassis wieder aufgrund der materialbeschaffenheit der labilen aufnahme nach vorne federn so dass das ergebnis noch schlimmer wird .. denn das zurückfedernde chassis wirkt wie ein boden der sich nach unten bewegt während man sich abdrücken will ..

da wir es aber nicht mit reinen sinus-signalen zu tun haben und im übrigen die rückstellung des chassis in den ursprungspunkt natürlich nicht immer identisch oder gegenläufig zum signal und damit zur gewollten bewegung der membrane ist werden wir im ergebnis die situation haben dass manchmal das signal genau gegenläufig zur pendelbewegung des chassis ist (dann wird es akustisch fast ausgelöscht werden) oder aber zeitweise mit der bewegung des chassis spielt (dann wird das signal quasi verstärkt) ..

ihr müsst euch das im prinzip in der art vorstellen als würdet ihr auf einem boden stehen der sich unkotntrolliert mal nach oben und dann wieder nach unten bewegt .. wenn ihr nun springen wollt kann es sein dass ihr bei abwärtsbewegung des boden "in's leere" tretet und nicht springen könnt und bei aufwärtsbewegung werdet ihr mehr oder weniger nach oben "katapultiert" ..

alles in allem einfach schlecht zum springen und für die mebrane schwierig ein sauberes signal zu spielen ..

gruss frieder
 
Auch ein feiner und NÜTZLICHER Beitrag...

Klasse Frieder !
So ist es !
(Wenn jemend EUCH auf den Brustkorb klopft dann KANN KEINE ordentliceh Stimme kommen!)..
Führe selber auch gern...erklärungesTechnisch..Den Boxer auf einem Gummiball an...Taumelungen und der Punkt wird nicht gefunden .

Grüsse aus Hamburg...(Wetter geht noch so...)

Anselm N. Andrian..

(Ach ja auch "HyperTop" an meinen Freund Hartwig !!!..Danke !)


...........................
 
Cool, danke!

Wer es am eigenen Leib erfahren möchte, der solle sich einfach mal auf ein Trampolin stellen und Kniebeugen machen. :D
Da der HT bei mir anfangs ja schwerer war als seine Aufhängung, wurde der Effekt des Mitschwingens noch verstärkt. Im Endeffekt muss man also darauf achten, eine Möglichst große Trägheits- bzw. Massendifferenz zwischen HT und Aufhängung haben.
Das sagt mir, dass ich noch lange nicht fertig bin.
Aus diesem Grunde sind wohl auch die Bändchen-HT's den konventionellen Kalotten-HT's überlegen.
 
Anselm Andrian schrieb:
(Wenn jemend EUCH auf den Brustkorb klopft dann KANN KEINE ordentlich Stimme kommen...

He he, davon konnte ich mich in Esslingen überzeugen. Dem armen Tom hatte es prompt die Sprache verschlagen.....
 
Sie müssten es eigentlich, da ja mit dem Bändchen eine wesentlich geringere Masse im Gegensatz zur Kalotte bewegt wird. Demnach müsste auch der Wirkungsgrad von Bändchen größer sein...
Werd' mich da mal schlau machen, kann mich auch irren.
 
Das mit der Masse der Membran ist so´n Ding für sich...

Sicherlich gibt es viele Bändchen, wo die Membran leichter ist als bei einer Kalotte, aber es kommt auch immer darauf an wie der Einsatzbereich liegt.

Wenn ich mir ein Bändchen anschaue, das bis 1kHz "runter" spielt, dann ist die Membran wohl kaum leichter (von den Ausmaßen ganz zu schweigen!), als bei einer Kalotte, die bis 1kHz spielen kann.


Gruß
Hartwig
(kein Freund von Bändchen im CarHiFi)
 
Zurück
Oben Unten